Entstehung von Knoten, Zysten und Steinen aus Sicht der TCM
Die TCM fasst Knoten, Zysten und Steine unter dem Oberbegriff „sichtbares Pathogen“ zusammen. Ihre Genese lässt sich in vier Schritten beschreiben: „Stagnation → Schleim → Blut-Stase → Schwäche“.
1) Qi-Stagnation – „Alle Krankheiten entstehen aus dem Qi“
Chronische emotionale Belastung (Stress, Ärger, Frustration) führt zur Leber-Qi-Stagnation. Dadurch „verknoten“ sich die Leitbahnen wie zugedrehte Wasserleitungen; Körperflüssigkeiten und Blut fließen schlechter.
2) Schleimbildung – „Die Milz ist die Quelle von Schleim“
Die stagnierende Leber „greift“ die Milz an; zusätzlich schwächt unregelmäßige Ernährung (kalt, fett, süß) die Milz. Feuchte sammelt sich und wird zu Schleim. Schleim kann überall im Körper abgelagert werden:
– Schilddrüse → Knoten
– Brust → Knoten, Zysten
– Lunge → Knoten
– Niere/Galle → Nieren-/Gallensteine
3) Blut-Stase – „Schleim vermischt sich mit Blut-Stase und bildet Knoten“
Langsame Qi-Bewegung führt zu Blut-Stase; Schleim und Stase verklumpen wie „Kleber mit Sand“ und wachsen nach und nach.
4) Yang-Mangel – „Yang transformiert Qi, Yin formt Gestalt“
Längerer Zustand von Überanstrengung, Kälte oder nächtlichem Aufbleiben schwächt das Yang. Ohne „Wärme“ erstarren Flüssigkeiten und Blut leichter zu festen Strukturen.
Wie kann man die Entstehung von Knoten, Zysten und Steinen entgegenwirken?
Die Präventionsmaßnahme sind vorwiegend gezielte Maßnahmen gegen „Stagnation, Schleim, Stase, Schwäche“
1) Leber-Qi entzerren – freier Fluss des Qi
• Emotionales Management: regelmäßige Entspannung (Tai Chi, Gehen, Singen).
• Akupunkturpunkte: Taichong (LR 3), Qimen (LR 14), Tanzhong (CV 17) – 2 Min sanft drücken.
• Bei Bedarf: Xiao Yao Wan oder Chai Hu Shu Gan San (TCM-Arzt konsultieren).
2) Milz stärken und Feuchte beseitigen – Schleimquelle trockenlegen
• Ernährung:
– Vermeiden: Eisgetränke, Süßwaren, Frittiertes, Mitternachtssnacks.
– Fördern: Job’s-Tränen (Yiyiren), Adzukibohnen, Wintermelone, Yamswurzel, Poria (Fu Ling), getrocknete Mandarinschale.
• Drei regelmäßige Mahlzeiten, nur bis 70 % satt; letzte Mahlzeit ≥3 h vor dem Schlafengehen.
• Bauch-Massage oder Moxibustion: Zusanli (ST 36), Zhongwan (CV 12), Shenque (CV 8) – täglich 10 min.
3) Blut-Stase lösen – Verklumpung verhindern
• Bewegung: zügiges Gehen, Schwimmen, Seilspringen, 4×/Woche, 30 min.
• Kräutertee: Salvia miltiorrhiza (Danshen) 10 g + Hawthorn 10 g als Aufguss.
• Fußbad: Abends 20 min heißes Wasser, optional mit kleinem Safran oder Kassia-Zweig.
4) Yang stärken – „Knoten-Basis“ verändern
• Schlaf: spätestens 23 Uhr zu Bett; im Winter früher schlafen und später aufstehen.
• Wärme: Bauch, Rücken und Knöchel vor Kälte schützen; Klimaanlage im Sommer nicht zu kalt.
• Yang-stärkende Suppe: Astragalus 30 g + Atractylodes 15 g + Yam 50 g mit Hühnerbrühe, 1–2×/Woche.
5) Regelmäßige Vorsorge und frühe Intervention
• Jährliche Ultraschall-Untersuchung von Schilddrüse, Brust und Abdomen.
• Kleine (<1 cm), gutartige Knoten/Zysten: TCM-Rezepturen wie Gui-Zhi-Fu-Ling-Wan, Hai-Zao-Yu-Hu-Tang oder Bie-Jia-Jian-Wan – nur nach TCM-Diagnose einsetzen.
Kurzfassung:
„Frei fließendes Qi, kräftige Milz und starkes Yang“ sind die drei Grundpfeiler zur Vorbeugung von Knoten, Zysten und Steinen. Wer seine Emotionen, Ernährung, Bewegung und Schlafhygiene im Blick behält, entzieht dem „sichtbaren Pathogen“ den Nährboden.