Symptome und Ursachen von Herz-Funktionsstörung
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bezeichnet der Begriff Herz-Yang-Mangel eine Schwäche des Herz-Yang, also der Wärme- und Antriebskraft des Herzens. Oft geht diesem ein Herz-Qi-Mangel voraus, bei dem die Energie gerade zu schwinden beginnt, der Körper aber noch nicht unter Wärmeverlust leidet. Ein unzureichendes Funktionieren von Qi und Yang des Herzens kann eine Reihe von Symptomen verursachen und mit der Zeit können sich möglicherweise zwei unterschiedliche Krankheitszustände Herz-Blut-Stagnation und Herz-Blut-Mangel ( auch Herz-Yin-Mangel genannt) entwickeln, dabei entscheidend ist, welche Ursache noch mitwirkt.
Herz-Blut-Mangel bezieht sich auf einen Zustand, bei dem das Herz nicht genügend Blut erhält, um seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Dies führt zu einer unzureichenden Versorgung des Herzens und kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Herz-Blut-Stagnation bezeichnet eine schlechte Blutzirkulation im Herzen, wobei das Blut im Herzen stagniert und die normale Funktion des Herzens beeinträchtigt wird.
Symptome und Ursachen von Herz-Qi-Mangel (心气虚)
I. Hauptsymptome des Herz-Qi-Mangels:
- Herzklopfen und Atemnot
Unregelmäßiger oder schneller Herzschlag, insbesondere bei Anstrengung oder Stress. Atemnot bedeutet eine schnelle, flache Atmung oder das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. - Erschöpfung und Müdigkeit
Ein allgemeines Gefühl von Schwäche und Müdigkeit, da das Qi nicht genug Energie liefert, um den Körper zu versorgen. - Blässe des Gesichts und blasse Lippen
Das Fehlen von ausreichend Qi führt zu ungenügender Blutzufuhr, was sich in einem blassen Teint und blassen Lippen äußert. - Spontanes Schwitzen
Ein häufiges Symptom, bei dem der Körper ohne ersichtlichen Grund schwitzt, besonders bei körperlicher Anstrengung. - Gedächtnisprobleme und geistige Erschöpfung
Ein Mangel an Herz-Qi kann zu Gedächtnisstörungen und Konzentrationsproblemen führen. Es fällt schwer, sich zu konzentrieren und klar zu denken. - Schlaflosigkeit und lebhafte Träume
Aufgrund des Qi-Mangels wird die innere Ruhe des Herzens gestört, was zu Schlafproblemen und lebhaften Träumen führt. - Zungen- und Pulsdiagnose
- Zunge: Blass, dünner weißer Belag
- Puls: Schwach und fein, fühlt sich kraftlos an und ist schwer zu tasten
II. Häufige Ursachen für Herz-Qi-Mangel:
- Angeborene Schwäche
Ein schwaches körperliches Grundvermögen, das zu einem Defizit an Herz-Qi führen kann. - Langfristige Überarbeitung
Körperliche oder geistige Überanstrengung, zu viel Arbeit oder Schlafmangel schwächen das Qi und die Vitalität des Herzens. - Emotionale Belastung
Längere emotionale Belastungen wie Sorgen, Angst oder Traurigkeit führen zur Erschöpfung des Qi. - Chronische Krankheiten
Länger andauernde chronische Krankheiten (wie Anämie oder Herzkrankheiten) verbrauchen Qi und schwächen das Herz. - Ungesunde Lebensgewohnheiten
Unregelmäßige Ernährung, unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel führen zu einem Mangel an Qi und beeinträchtigen die Herzfunktion.
III. Hilfstipps der TCM (kurz gefasst)
- Qi stärken und das Herz nähren
Kräuter wie Ginseng, Astragalus, Codonopsis (Dang Shen) und Bai Zhu können helfen, das Qi zu stärken und das Herz zu unterstützen. - Emotionale Ausgeglichenheit
Stress vermeiden, emotionale Balance aufrechterhalten. - Körperliche Aktivität
Sanfte Übungen wie Qigong oder Spaziergänge helfen, das Qi zu fördern und den Körper zu stärken. - Ausgewogene Ernährung
Ernährung mit warmen, nährstoffreichen Lebensmitteln wie Datteln, Longan und Yamswurzeln, um Qi zu nähren und das Herz zu stärken. - Guter Schlaf
Sicherstellen, dass genug Schlaf und Ruhephasen vorhanden sind, um die Körperfunktionen zu regenerieren.
Symptome und Ursachen von Herz-Yang-Mangel (心阳虚)
I. Hauptsymptome des Herz-Yang-Mangels:
- Herzklopfen und Unruhe
Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, besonders bei Anstrengung oder nachts. - Brustenge oder Brustschmerzen
Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust, oft durch Belastung verstärkt. - Kälteempfindlichkeit und kalte Gliedmaßen
Kalte Hände und Füße, allgemeines Frösteln. - Blasses oder dunkles Gesicht
Blasse Gesichtsfarbe oder gräulich-dunkle Haut; bläuliche Lippen möglich. - Müdigkeit und Erschöpfung
Geistige und körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit. - Spontanes Schwitzen oder Nachtschweiß
Leichtes Schwitzen ohne Anstrengung, besonders nachts. - Kurzatmigkeit und leise Stimme
Flache Atmung, wenig Rededrang, leise Stimme.
II. Häufige Ursachen für Herz-Yang-Mangel:
- Angeborene Schwäche
Schwache Konstitution seit Geburt. - Alterungsprozess
Mit dem Alter nimmt die Yang-Energie natürlicherweise ab. - Chronische Krankheiten
Lang andauernde Erkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz) zehren das Yang auf. - Kälteexposition
Längere Kälteeinwirkung oder kalte Umgebung schwächt das Herz-Yang. - Emotionale Belastung
Dauerhafter Kummer, Sorgen oder Überarbeitung schädigen das Herz. - Falsche Ernährung und Überanstrengung
Kalte Nahrung, unregelmäßige Mahlzeiten, zu viel Arbeit oder Stress.
III. Hilfstipps mit der TCM (kurz gefasst)
- Wärmendes Stärken des Herz-Yang
Einsatz von wärmenden Kräutern wie Zimt (Rou Gui), Fu Zi (Aconit), Ginseng, Huang Qi (Astragalus) etc. - Qi stärken und Herz nähren
- Vermeidung von Kälte
Kein kaltes Essen oder Trinken, warm kleiden - Emotionale Ausgeglichenheit
Stress vermeiden, ruhiger Lebensstil
Symptome und Ursachen von Herz-Blut-Mangel (心血虚)
I. Symptome von Herz-Blut-Mangel
- Herzklopfen und Atemnot
- Aufgrund des Mangels an Herzblut kann es zu einem Gefühl von Herzklopfen (schnellem, unregelmäßigem Herzschlag) und Atemnot kommen, besonders bei körperlicher Anstrengung oder emotionaler Belastung.
- Der Herzschlag kann instabil oder unregelmäßig erscheinen.
- Schlaflosigkeit und viele Träume
- Herz-Blut-Mangel führt häufig zu einer unruhigen Geisteshaltung, was zu Schlafstörungen und vermehrtem Träumen führt. Es kann schwer fallen, in den Schlaf zu finden, oder der Schlaf ist häufig unterbrochen.
- Blasse Haut und blasse Lippen
- Wegen des Blutmangels sieht das Gesicht oft blass aus und die Lippen können ebenfalls blass oder farblos erscheinen.
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Personen mit Herz-Blut-Mangel erleben oft eine allgemeine Erschöpfung und körperliche Schwäche, besonders nach Anstrengung oder längerer Belastung.
- Gedächtnisverlust und Konzentrationsstörungen
- Durch die unzureichende Blutzufuhr zum Gehirn können Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen und langsames Denken auftreten.
- Zungen- und Pulsdiagnose
- Zunge: Die Zunge ist oft blass, mit einem dünnen oder kaum sichtbaren Belag.
- Puls: Der Puls ist schwach, fein und möglicherweise kaum fühlbar.
- Kalte Hände und Füße
- Aufgrund der schlechten Blutzirkulation können kalte Extremitäten auftreten, besonders in kaltem Wetter.
- Emotionale Instabilität
- Herz-Blut-Mangel kann zu erhöhter Reizbarkeit, Ängstlichkeit und allgemeiner emotionaler Instabilität führen.
II. Häufige Ursachen von Herz-Blut-Mangel
- Langfristiger Blutverlust
- Ein erheblicher Blutverlust, wie bei schweren Krankheiten, Operationen oder starker Menstruation, kann zu einem Mangel an Blut führen, was Herz-Blut-Mangel verursacht.
- Mangel an Qi und Blut
- Wenn die allgemeine Energie (Qi) und das Blut im Körper nicht ausreichend gebildet oder zirkuliert werden, kann dies zu einem Blutmangel führen, der das Herz beeinträchtigt.
- Unausgewogene Ernährung
- Eine unausgewogene Ernährung oder ein Mangel an wichtigen Nährstoffen (wie Eisen oder Eiweiß) kann die Blutbildung beeinträchtigen und zu Herz-Blut-Mangel führen.
- Übermäßige körperliche oder geistige Belastung
- Längerer körperlicher oder geistiger Stress kann zu einer Erschöpfung der körpereigenen Ressourcen führen und das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen.
- Emotionale Belastung
- Langfristiger emotionaler Stress, Sorgen oder Trauer können den Blutfluss beeinträchtigen und zu einem Mangel an Herzblut führen.
- Fortgeschrittenes Alter und Schwäche des Körpers
- Ältere Menschen haben oft einen natürlichen Rückgang von Qi und Blut, was zu Herz-Blut-Mangel führt, da das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird.
- Chronische Erkrankungen
- Chronische Krankheiten wie Anämie oder langwierige gesundheitliche Probleme führen oft zu einem Mangel an Blut, was das Herz negativ beeinflusst.
III. Hilfstipps mit der TCM
- Herzstärkung und Blutnährung
- Kräuter wie Angelica sinensis (Dang Gui), Rehmannia glutinosa (Shu Di Huang), Lycium barbarum (Goji-Beeren) und Osmanthus-Frucht (Gui Yuan) sind dafür bekannt, das Blut zu nähren und das Herz zu stärken.
- Beruhigung des Geistes und Unterstützung des Schlafes
- Kräuter wie Suan Zao Ren (Ziziphus), Bai Zi Ren (Platycladus) und Yuan Zhi (Polygala) beruhigen den Geist und verbessern die Schlafqualität.
- Qi und Blut anregen
- Kräuter wie Astragalus membranaceus (Huang Qi) und Ginseng (Ren Shen) helfen, das Qi zu stärken und die Blutbildung zu fördern.
- Ernährungsanpassung
- Ernährungsgewohnheiten sollten auf Blutstärkung ausgerichtet sein. Zu den empfohlenen Lebensmitteln gehören Goji-Beeren, Drachenaugen, Rote Datteln, Schwarze Sesam und eisenreiche Lebensmittel wie Leber und rote Fleischsorten.
- Angemessene Ruhe und emotionale Balance
- Ausreichend Schlaf und regelmäßige Pausen sind wichtig, um den Körper zu regenerieren und den Blutmangel zu beheben. Auch Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga und Spaziergänge können helfen
Symptome und Ursachen von Herz-Blut-Stagnation (心血瘀)
I. Symptome der Herz-Blut-Stagnation:
- Brustschmerzen
- Schmerzart: Druckgefühl oder stechender Schmerz in der Brust, der konstant oder intermittierend auftreten kann. Der Schmerz verstärkt sich häufig bei emotionaler Belastung, körperlicher Anstrengung oder Wetterwechsel.
- Ort: In der Regel in der Brustmitte, im Bereich des Herzens, kann sich auf den Rücken, die Schultern oder den oberen Bauch ausbreiten.
- Herzklopfen (Palpitationen)
- Aufgrund der unzureichenden Blutzufuhr kann es zu einem unregelmäßigen Herzschlag oder zu sehr schnellem/langsamem Puls kommen. Dies tritt insbesondere bei emotionalem Stress, körperlicher Anstrengung oder Müdigkeit auf.
- Es kann auch ein starkes oder auffälliges Herzklopfen spürbar sein.
- Kurzatmigkeit und Atemnot
- Das Herz kann aufgrund unzureichender Blutzufuhr den Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgen, was zu Atemnot oder flacher Atmung führt, besonders nach körperlicher Anstrengung.
- 2. Blasse Haut und bläuliche Lippen
- Durch die schlechte Blutzirkulation kann das Gesicht oder die Lippen blass oder bläulich erscheinen, besonders nach intensiver körperlicher Anstrengung.
- Kalte Gliedmaßen
- Aufgrund der unzureichenden Blutzufuhr an die Gliedmaßen fühlen sich Hände und Füße oft kalt an, besonders bei kaltem Wetter.
- Weitere Symptome
- Müdigkeit, Anspannung, und allgemeines Unwohlsein, aber auch Symptome wie Schwindel oder Kopfschmerzen können auftreten.
II. Häufige Ursachen der Herz-Blut-Stagnation:
- Qi-Stagnation und Blutstau
- Langfristige emotionale Störungen wie Depressionen, Angst oder Wut können zu einer Qi-Stagnation führen, welche wiederum den Blutfluss behindert und Blutstau verursacht.
- Kälteexposition
- Kälte kann das Blut verlangsamen und den Blutfluss stören, besonders bei kaltem Wetter oder in kalten Umgebungen. Dies kann zu einer schlechten Blutzirkulation und einer Stagnation des Blutes führen.
- Verletzungen oder post-operative Zustände
- Verletzungen oder chirurgische Eingriffe können den Blutfluss stören und zu einer unvollständigen Heilung führen, was zu einer Blutstagnation im betroffenen Bereich führt.
- Chronische Erkrankungen
- Langfristige Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Atherosklerose oder Herzinfarkt können den Blutfluss im Herzen beeinträchtigen und Blutstagnation verursachen. Diese Erkrankungen führen oft zu einer verminderten Blutzufuhr und zu einer Stagnation des Blutes.
- Übermäßige körperliche Belastung und Erschöpfung
- Zu viel körperliche Arbeit oder andauernde Erschöpfung können zu einem Mangel an Qi und Blut führen und die Blutzirkulation beeinträchtigen, was zu einer Blutstagnation führt.
- Blutviskosität oder Blutarmut
- Ein zu hoher Anteil von Blutbestandteilen (z. B. erhöhter Hämatokrit) oder eine geringe Blutzufuhr aufgrund von Blutarmut können die Blutzirkulation behindern und Blutstau verursachen.
- Ungesunde Ernährung
- Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere der Verzehr von zu vielen fettreichen, scharfen oder reizenden Lebensmitteln, kann Qi und Feuchtigkeit stauen und die Blutzirkulation behindern.
III. Hilfstipps mit der TCM:
- Blutaktivierung und Blutauflösung
Kräuter wie Dan Shen (Salvia), Hong Hua (Rote Blume), Tao Ren (Pfirsichkerne) und Chuan Xiong (Ligusticum) fördern den Blutfluss und lösen Stagnationen. - Qi-Befreiung und Blutbewegung
Kräuter wie Chai Hu (Bupleurum) und Xiang Fu (Cyperus) helfen, das Qi zu befreien und den Blutfluss zu aktivieren. - Erwärmung und Blutauflösung
Kräuter wie Gui Zhi (Zimt) und Fu Zi (Aconit) können helfen, das Yang zu aktivieren und die Blutzirkulation zu verbessern. - Veränderung von Lebensgewohnheiten
Es ist wichtig, emotionale Belastung zu vermeiden, Überarbeitung zu vermeiden und eine ausgewogene Ernährung zu haben. Ebenso sollte man den Konsum von fettreichen und scharfen Lebensmitteln reduzieren.